Tierbeschäftigung
Keine Langeweile im Zoo
In modernen Zoos sind Programme zur Tierbeschäftigung, auch Enrichment genannt, ein wesentlicher Bestandteil der Tierhaltung. Abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass bei den Tieren keine Langeweile aufkommt und steigern das physische und psychische Wohlbefinden der Zoobewohner.
Futtersuche und Spielmöglichkeiten für die Tiere
Die Tierpfleger lassen sich dabei einiges einfallen. Um die Tiere durch abwechslungsreich gestaltete Tagesabläufe zu vielfältigen Verhaltensweisen anzuregen, legen sie das Futter nicht einfach in das Gehege, sondern verstecken es zum Beispiel in Felsspalten, Kisten oder Röhren auf der Anlage. Von Zeit zu Zeit richten sie die Gehege immer wieder neu ein, um die Tiere mit Seilen, Hängematten oder frischen Ästen zum Spielen und Klettern anzuregen.
Tägliche Trainingseinheiten bei Robben, Elefanten und Co.
Auch das Tiertraining, wie es zum Beispiel bei den Robben oder bei den Elefanten und bei vielen anderen Zootieren durchgeführt wird, zählt zum Enrichment. Alle Übungen sind freiwilliger Natur und bauen auf den natürlichen Verhaltensweisen der Tiere auf. Das Training basiert allein auf der positiven Verstärkung, die der Pfleger den lernfähigen Tieren durch kleine Belohnungen oder lobende Worte zukommen lässt.
Zudem haben die Trainingseinheiten einen wichtigen Nebeneffekt: Hat die Mähnenrobbe oder der Elefant spielend gelernt, sich berühren zu lassen, kann die Zoo-Tierärztin sie ohne Stress untersuchen und ihnen dabei sogar Blut abnehmen. Das Tier wird durch dieses Medizinische Training Schritt für Schritt auf medizinische Untersuchungen und Behandlungen vorbereitet.