Geduldige und weniger geduldige Tiermütter
Zum Muttertag bietet es sich an, auf die Mütter unter den Zootieren zu schauen. Das Spektrum reicht von zärtlich – bei den Sumatra-Tiger – bis komplett desinteressiert – bei den Ägyptischen Landschildkröten.
Fortpflanzung ist eine der wichtigsten Treibfedern in der Natur – doch die Art und Weise wie sich die Mütter (und Väter) um den Nachwuchs kümmern, unterscheidet sich gewaltig. Karis, die prächtige Tigerin im Zoo Heidelberg ist, was wir Menschen als Bilderbuch-Mutter bezeichnen würden. Zärtlich pflegt sie ihre Jungen, geduldig erträgt sie deren spielerischen Attacken und lässt sich von ihnen sogar die besten Futterstücke vor der Nase wegschnappen. Ganz besonders an der Tigerfamilie im Zoo Heidelberg zu beobachten ist, dass der Vater eine ähnlich liebevolles Verhalten zu seinem Nachwuchs pflegt.
In etwa einem Jahr werden die jungen Tiger entwöhnt und wahrscheinlich ganz andere Seiten an ihren Eltern kennenlernen, die ihr Revier dann wieder ganz für sich haben wollen, um neuen Nachwuchs zu zeugen.
Bei den Husumer Protestschweinen im Zoo sind die wuseligen Ferkel schon fast so groß, dass sie der Muttersau lästig werden. Die Zeit der intensiven Betreuung durch die Mutter ist bald vorbei und die dann schon kräftig herangewachsenen Ferkel starten in ein selbständiges Leben. Eine lange Lehrzeit in der die Jungen alles Wichtige von der Mutter lernen, wie bei den Tigern, gibt es bei den Schweinen nicht.
Völlig anders verhalten sich die Ägyptischen Landschildkröten. Sie legen fleißig Eier, die sie sorgsam im Boden des Terrariums vergraben – und damit ist ihre Fürsorge für den Nachwuchs auch schon erledigt. Wenn die jungen Schildkröten schlüpfen sind sie auf sich allein gestellt und der einzige, der ihnen dann weiterhilft, ist der Tierpfleger oder die Tierpflegerin, die junge Kräuter und alles andere vorbereiten, was kleine Schildkröten für den Start ins Leben brauchen.