Großes Interesse an den Bildungsangeboten im Zoo Heidelberg
Moderne zoologische Gärten erfüllen ihren gesetzlichen Bildungsauftrag mustergültig. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) erstmals zusammen mit seinen Mitgliedern durchgeführt hat. „Unsere Untersuchung belegt, dass unsere Tiergärten und Zoos zu den bedeutendsten außerschulischen Lernorten im Naturbereich gehören“, sagt Dr. Julia Kögler, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes. „In einer Gesellschaft, die sich immer weiter von der Natur entfernt, gewinnt die einzigartige Kombination von emotionalem Wildtiererlebnis und Bildung stetig an Wert.“
So haben im Jahr 2018 mehr als 1,2 Millionen Menschen die Chance genutzt und eines der speziellen 171.426 Bildungsangebote eines VdZ-Mitglieds in Anspruch genommen. Dazu zählen unter anderem Führungen, Vorträge und informelle Bildungsangebote in den VdZ-Zoos. In diesen Werten nicht enthalten sind die vielen Menschen, die bei fast 100.000 kommentierten Fütterungen dabei waren: Ihre Zahl lässt sich aus logistischen Gründen nicht genau ermitteln. Im Zoo Heidelberg lassen sich diese Ergebnisse bestätigen: Im vergangenen Jahr nahmen knapp über 23.000 Personen an den Angeboten der Zooschule Heidelberg teil. „Dauerbrenner sind die Kindergeburtstage und Ferienprogramme, aber auch die Angebote für Erwachsene, wie Junggesellinnenabschiede, werden kräftig gebucht“, weiß Miriam Raab, Leiterin der Zooschule Heidelberg.
Zooschulen fördern lebenslanges Lernen
Für die Bereicherung und Ergänzung des Schulunterrichts – etwa im Fach Biologie – sind Zoos begehrte Anlaufpunkte. In der Metropolregion Rhein Neckar hat sich die Zooschule Heidelberg mittlerweile als wichtiger außerschulischer Lernort etabliert. Insgesamt 347 Schulklassen aus Heidelberg und Umgebung nahmen 2018 an den formalen Angeboten der Zooschule, wie dem themengebundenen Zoo-Unterricht oder den Erlebnisreichen Rundgängen, teil. Neben der Zooschule gibt es im Zoo Heidelberg auch ein Science Center, das ebenfalls zum Lernen und Erleben einlädt. „Mit der Integration des Explo Heidelberg, konnte der Bildungsauftrag des Zoo Heidelberg um weitere naturwissenschaftliche Themen, wie Bionik oder Technik erweitert werden“, freut sich Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.
Zoobildung vorrangig eigenfinanziert
Die Zoos des VdZ engagieren sich durchweg stark in der Bildungsarbeit. 97 Prozent von ihnen bieten Bildungsprogramme, die sich an Lernende (Kita-Kinder und Schüler, Studierende) richten; 85 Prozent der Verbandsmitglieder haben zudem Formate, die für Lehrende (Erzieher, Dozenten, Lehrer) gedacht sind. In der Zooschule Heidelberg ist beides möglich: Neben den klassischen Angeboten werden auch spezielle Lehrer-Fortbildungen angeboten. Im Durchschnitt sind in jedem VdZ-Zoo mehr als vier Vollzeitbeschäftigte (intern und extern) im pädagogischen Bereich tätig. Diese Bildungsleistung ist hauptsächlich eigenfinanziert. „Durch ihre pädagogische Arbeit leisten unsere Mitgliederzoos einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung nationaler Strategien für Bildung für nachhaltige Entwicklung, lebenslanges Lernen und den Schutz der Biodiversität“, sagt Dr. Julia Kögler.
Über den VdZ
Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien. Zu den Schwerpunkten des VdZ gehören die Vertretung der Mitgliederinteressen, die Kommunikation und Kooperation mit Behörden, Politikern, Wissenschaftlern, Verbänden und den Medien. Weiterhin unterstützt der Verband Natur- und Artenschutzprojekte, sowie Bildung und Forschung in Zoos.
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