Faultierbaby im Zoo Heidelberg – auf dem Bauch der Mutter lässt es sich gut „abhängen“ (Foto: Petra Medan/Zoo Heidelberg)

Nachwuchs bei Faultier und Zwergotter

Familienbande im Zoo Heidelberg

In den Gehegen vor dem Elefantenhaus gibt es aktuell einen kleinen „Babyboom“. Sowohl die Faultiere als auch die Zwergotter haben Mitte August 2025 Nachwuchs bekommen. Den Jungtieren geht es gut und sie werden von ihren Eltern gut umsorgt.

Bei den Faultieren geht es trotz Nachwuchs ganz gemächlich zu. Die beiden erfahrenen Elterntiere zeigen sich routiniert, schließlich ziehen sie bereits zum zwölften Mal gemeinsam ein Jungtier groß. Typischerweise verbringt das kleine Faultier die ersten Monate fast nur auf dem Bauch der Mutter. Dort ist es sicher und warm. Gemeinsame Ausflüge auf die Außenanlage haben Mutter und Nachwuchs bereits gut gemeistert. Richtig aktiv wird das kleine Faultier erst mit etwa einem halben Jahr. Dann beginnen Faultier-Jungtiere, ihre Umgebung eigenständig zu erkunden. An sonnigen, warmen Herbsttagen haben Zoobesucher vielleicht sogar die Gelegenheit, Familie Faultier bei einem Ausflug in der begehbaren Südamerika-Voliere zu beobachten. Welches Geschlecht das kleine Faultier hat, ist noch nicht bekannt. „Mit bloßem Auge lässt sich nur sehr schwer und oft nicht eindeutig feststellen, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist“, erklärt Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. „Daher entnehmen die Tierpfleger eine Fellprobe und schicken sie ins Labor. Mittels DNA-Analyse kann dann das Geschlecht bestimmt werden. Das wird jedoch erst in den nächsten Wochen passieren.“ Es bleibt also spannend, bis das Geschlecht feststeht.

Im Gehege nebenan kuscheln sich die drei jungen männlichen Otter noch in ihr Nest und werden von der gesamten Familienbande umsorgt. Sowohl die Eltern als auch der Nachwuchs aus dem Vorjahr kümmern sich um die neuen Mitglieder. Die drei älteren Geschwister lernen dadurch wichtige Verhaltensweisen, welche sie später für die Aufzucht eigener Jungtiere benötigen. „Für die jungen Otter ist es wichtig, dass sie die ersten Lebenswochen in einem weichen, warmen Nest liegen, damit sie nicht auskühlen. Die Tierpfleger schauen regelmäßig per Sichtkontrolle, ob die Kleinen fit aussehen, versuchen aber die junge Familie so wenig wie möglich zu stören. Bisher sieht alles gut aus!“, freut sich Reichler.

In den nächsten Wochen werden sie beginnen, vorsichtig ihr Innengehege zu erkunden. Zoobesucher können mit ein bisschen Glück das Trio durch die Glasscheibe dabei beobachten. Wenn die jungen Otter kräftig genug sind, steht eine neue Herausforderung an: Schwimmen lernen auf der Außenanlage! Grundlegende Schwimmbegebungen setzen Otter-Jungtiere instinktiv um. Um sich sicher im Wasser zu bewegen und um nach dem Schwimmen wieder an Land zu kommen, benötigen sie jedoch Trainingseinheiten mit den älteren Tieren. Zum Glück haben die drei Heidelberger Männchen mit ihrer Familienbande ausreichend Trainer an der Hand!

Veröffentlichung: 03.09.2025