Sonne lockt Jungtiere aus dem unterirdischen Bau
Die frühsommerlichen Temperaturen locken den Nachwuchs an die Oberfläche: Ende Mai zeigen sich die ersten jungen Präriehunde auf der Anlage. Fünf Jungtiere wurden bereits im Gehege gesichtet – es bleibt spannend, wie viele Jungtiere noch kommen werden. Die possierlichen Nagetiere, die mit Hunden nur ihren Namen teilen, flitzen zwischen den erwachsenen Tieren umher, spielen miteinander und mischen die ganze Kolonie gehörig auf.
Neugierig rennen die kleinen tagaktiven Nagetiere über Äste und Blätter, wedeln aufgeregt mit ihren schwarzen Schwänzchen, graben oder knabbern am Grashalmen. Bereits im Frühling kommen die jungen Präriehunde in den unterirdischen Erdhöhlen zur Welt. Kurz nach der Geburt sind sie nur etwa 15 Gramm „schwer“, nackt und blind und werden von der Mutter intensiv umsorgt. Erst wenn sie weit genug entwickelt sind, meist nach fünf bis sechs Wochen, zeigen sie sich an der Oberfläche. Ob bereits alle Jungtiere diesen Schritt gewagt haben, ist für die Tierpfleger im Zoo nicht einfach zu erkennen. Kaum versucht man die Kleinen zu zählen, huscht eines in das weitläufige Tunnelsystem und kommt an einer anderen Stelle wieder raus – oder vielleicht ist dies auch ein anderes? Der Versuch, den Nachwuchs zu zählen, ist auch für Zoobesucher eine spannende Herausforderung.
Präriehunde leben in Kolonien in den weiten Gras- und Steppenlandschaften Nordamerikas. Ihr Lebensraum erstreckt sich von Kanada über die USA bis hin nach Mexiko. Sie bewohnen ein weit verzweigtes Tunnelsystem mit vielen Schlafhöhlen, die mit Gräsern oder Laub ausgepolstert werden. Mit Hunden haben die Präriehunde nichts gemeinsam. Sie zählen zu den Nagetieren und sind mit den Murmeltieren und Streifenhörnchen verwandt. Ihren Namen haben sie durch ihren typischen Warnruf erhalten: Entdeckt ein Präriehund einen Feind, stößt er einen bellenden Laut aus, um die anderen zu warnen. Das bedeutet meist für die gesamte Präriehund-Kolonie, Rückzug in den sicheren Bau. Dort sind sie gut geschützt vor Fressfeinden, wie Raubvögeln oder Kojoten.