Vogelgrippe-Schutzmaßnahmen im Zoo Heidelberg aufgehoben
Die Vögel sind zurück im Zoo: Nach über einen Monat mit Einschränkungen aufgrund des Vogelgrippe-Ausbruchs Anfang des Jahres können die damit verbundenen Schutzmaßnahmen zurückgenommen werden. Für Besucher bedeutet dies, dass die Vögel bei einem Zoobesuch zu sehen sind. Die vorübergehend gesperrten Bereiche werden wieder geöffnet. Somit kann der Zoo pünktlich zum Start der Hauptsaison wieder im gewohnten Umfang besucht werden. Für den Zoo-Eintritt gelten ab 1. März die regulären Eintrittspreise der Hauptsaison. Hundehalter dürfen sich ebenfalls wieder auf den Zoobesuch freuen, denn mit der Aufhebung der Maßnahmen können ab 1. März auch Hunde wieder mit in den Zoo. Die Regelungen zu den Corona-Maßnahmen bleiben davon unberührt, es gilt für den Eintritt weiterhin 3G.
„Wir sind sehr froh, dass wir unsere Vögel endlich in ihre gewohnten Anlagen zurückbringen konnten und nun auch die gesperrten Bereiche für unsere Besucher öffnen dürfen. Endlich kehrt Leben in die Volieren zurück! Die letzten Wochen waren für das gesamte Team sehr kräftezehrend. Ich möchte allen Mitarbeitern danken, die sich in dieser sehr belastenden Situation so gewissenhaft um die Vögel im Zoo gekümmert haben“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. Nach mehreren Tests wurden auch bei der abschließenden Beprobung des Vogelbestands keine weiteren Vogelgrippe-Erreger festgestellt. „Die Veterinärabteilung der Stadt Heidelberg gab und grünes Licht zur Aufhebung der der Vogelgrippe-Schutzmaßnahmen. Die Abschluss-Beprobung ohne weitere Befunde war ausschlaggebender Teil des Hygienekonzepts, das zwischen der Stadt Heidelberg, dem Land Baden-Württemberg und dem Zoo abgestimmt wurde. So können wir sicher sein, dass keine Vogelgrippeerreger mehr bei unserem Tierbestand vorhanden sind.“
Wieder mehr Angebote für Zoobesucher
Beim nächsten Zoobesuch lohnt also ein Blick in die Volieren: Die Waldrappe, die roten Sichler und die Inkaseeschwalben aus dem Küstenpanorama können ihre Häuser verlassen und in den Volieren umherfliegen. Die Mandschurenkraniche und Flamingos ziehen zurück auf ihre Seen und derer Rundweg um den Flamingosee ist geöffnet. Auch einige Säugetiere, die in großer Nähe zu Vögeln untergebracht waren – wie die Affen im Großen Affenhaus oder die Faultiere und Waschbären – sind bei einem Besuch zu sehen. Mit Aufhebung der Vogelgrippe-Schutzmaßnahmen gelten ab dem 1. März 2022 wieder die regulären Preise der Hauptsaison. Aufgrund des aktuellen Geschehens bleibt das Zoo-Team jedoch wachsam. „Vollständig überstanden ist die Vogelgrippe noch nicht. Auch wenn wir die Maßnahmen aufheben dürfen, möchten wir unsere Vögel weiterhin schützen“, sagt der Zoodirektor. Daher bleiben die Folienabdeckungen auf den Volieren vorerst bestehen, sowie die Desinfektionsmatten vor den Vogelhaltungen. Zusätzlich haben die Tierpfleger ihre Schützlinge genau im Blick, um eine Veränderung des Gesundheitszustands der Vögel möglichst schnell zu erkennen.
Maßnahmen haben Spuren hinterlassen
So groß die Freude derzeit im Zoo ist, die Maßnahmen haben Spuren hinterlassen: Für die Vögel bedeutete der Umzug in ungewohnte Quartiere Stress. Bis sie sich davon vollständig erholt haben, wird es noch einige Wochen dauern. Der Zoo geht davon aus, dass in diesem Jahr nur wenige Vögel ein normales Brutverhalten zeigen werden und es weniger Nachwuchs als üblich geben wird. Auch für die Mitarbeiter und den Zoo als Betrieb waren die letzten Wochen hart. Der Vogelgrippe-Ausbruch verursachte eine sehr hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeiter. Deutlich mehr Zeit musste für das Säubern und Füttern der Tiere in den epidemiologischen Einheiten aufgewendet werden. Hinzu kam die stete Sorge, dass sich eines der Tiere trotz hoher Schutzmaßnahmen infiziert oder an den stressbedingten Folgen der Aufstallung stirbt. „Nach diesem eher dunklen Jahresbeginn freuen wir uns auf einen schönen, sonnigen Frühling mit all unseren Zoo-Freunden und Unterstützern. Wenn die vielen Wiesen und Sträucher um die Osterzeit in voller Blüte stehen, ist es im Zoo besonders schön. Und hoffentlich ist der Spaziergang durch unseren Park dann für unsere Gäste ‚wie immer‘ – abwechslungsreich, spannend und erholsam“, zeigt sich der Zoodirektor optimistisch. Im Küstenpanorama schnattern die Inkaseeschwalben bereits wie immer um die Wette, die Flamingos sind herrliche Farbtupfer auf dem großen See und die Mähnenrobben schwimmen munter durch ihr Wasserbecken, während die Löwen lieber auf der faulen Haut liegen.