Letzte Vorbereitungen für Start der Baumaßnahmen getroffen
„Es hat lange gedauert, aber nun ist es soweit: Es geht endlich richtig los!“ kann Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann jetzt verkünden. „Es ist eigentlich schon viel passiert, das waren aber alles eher unsichtbaren Vorbereitungen,“ ergänzt Wünnemann und blickt auf die gerodete Fläche hinter sich. Bis dorthin wird sich das neugestaltete Löwengehege im Zoo Heidelberg erstrecken – im Januar beginnen die großen Baumaßnahmen.
In den nächsten Wochen werden die beauftragten Firmen loslegen. Die beiden Berberlöwen Binta und Chalid sollen bereits Ende des Sommers 2018 das erweiterte Außengehege erkunden können. Seit Planungsbeginn 2015 und der ersten Mitteilung zur geplanten Gehegeerweiterung der Löwenanlage ist in der Tat bereits vieles im Hintergrund passiert. Bei einem Löwengehege ist einiges im Vorfeld zu beachten: Sicherheitszonen für Tiere und Besucher und besondere Technik, die den Umgang mit den Raubtieren ermöglicht, sind dabei nur ein Teil der umfangreichen Planungen.
Erkennbar für die Zoobesucher wurde der Baubeginn bereits mit dem Umzug der Stachelschweine in ein Ausweichgehege, denn auch ihre Anlage wird im Zuge der Baumaßnahmen eine Wandlung erfahren. Für sie und die Erdmännchen wird die ehemalige Bärengrube umgestaltet, sodass die Zoobesucher auch ihr Leben aus einer neuen Perspektive entdecken können.
Da das neue Löwengehege für ein Rudel der großen Katzen ausgelegt sein wird, wurde die Fläche in der Planung für eine intensive Gruppendynamik einer größerer Löwengruppe strukturiert. Der Zoo hofft, dass das Löwenpaar in Heidelberg bald Nachwuchs bekommen wird und die Elterntiere gemeinsam mit den Jungtieren die Anlage mit all ihren Facetten nutzen werden. So müssen Trennmöglichkeiten von Gehegebereichen, Zugänge für Tierpfleger und Tierärzte, die einen geschützten Kontakt zu den Tieren ermöglichen und viel Beschäftigungsangebote für die majestätischen Berberlöwen berücksichtig werden. Ausreichend Platz ist garantiert: Das neue Gehege misst das Sechsfache der jetzigen Anlage.
Neben der Gestaltungsplanung galt es jedoch auch die Finanzierung zu gewährleisten. So nutzte der Zoo die Zeit und sammelte fleißig Finanzmittel, um möglichst alle Elemente des Projekts umsetzen zu können: Die Läufer, die sich an den jährlich im April stattfindenden Zooläufen für den Ausbau der Anlage engagierten, haben hierzu einen wichtigen Teil beigetragen. Gemeinsam mit der Unterstützung zahlreicher Sponsoren und Spender steht so der Umsetzung mit einer abwechslungsreich gestalteten Kletterlandschaft und ausreichend Ruhe- und Rückzugszonen für die Löwen nichts mehr im Wege. Beobachtungspavillon, Safarizelt für Besuchergruppen und das Safari-Fahrzeug, das teils im Gehege, teils außerhalb platziert sein wird sowie die erhöhten Plattformen, die einen großzügigen Einblick in die Anlage ermöglichen, werden den Besuchern des Zoos interessante Einblicke in das Leben der Löwen bieten.
„Unsere Besucher sollen den Löwen Auge in Auge gegenüberstehen und sich von den kraftvollen Bewegungen dieser anmutigen Tiere faszinieren lassen.“ schwärmt Wünnemann. Man merkt ihm an, wie sehr ihn der langerwartete Baubeginn in seinen Bann zieht. Er würde gerne selbst gleich die Schaufel in die Hand nehmen und loslegen, aber das muss nun noch ein paar Tage warten. Wann er selbst den ersten offiziellen Spatenstich machen darf, entscheiden die Fachplaner – der Zoodirektor kann es kaum erwarten.